Gonavet Veyx® ad us. vet., Injektionslösung für Rinder, Schweine und Pferde |
Kompendium der Tierarzneimittel der Schweiz |
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1 | BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS |
Gonavet Veyx® ad us. vet., Injektionslösung für Rinder, Schweine und Pferde
2 | QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG |
1 ml enthält
Wirkstoff:
Gonadorelin (6-D-Phe) Acetat 0,05 mg
Sonstige Bestandteile:
Chlorocresol 1 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
Injektionslösung
Klare, farblose Lösung
Rinder, Schweine und Pferde
4.2 | Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en) |
Freisetzungshormon für Gonadotropine für Rinder, Schweine und Pferde.
Rind:
- | Induktion der Ovulation bei Ovulationsstörungen. |
- | Indiziert nach der Brunstsynchronisation zur Ovulationssynchronisation. |
- | Stimuliert die Ovarien im Puerperium ab dem 12. Tag post partum. |
- | Zur Therapie von Ovarialzysten infolge LH-Mangel. |
Schwein:
Ovulationssynchronisation nach vorhergegangener Brunstsynchronisation im Zusammenhang mit terminorientierter künstlicher Besamung
Pferd:
- | Zur Ovulationsinduktion und somit Rosseverkürzung. |
- | Bei Anöstrie bzw. Azyklie infolge LH-Mangel. |
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.
4.4 | Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart |
Keine.
4.5 | Besondere Warnhinweise für die Anwendung |
Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung bei Tieren
Tiere mit schlechtem Allgemeinbefinden, ob durch Krankheit, Mangelernährung oder andere Faktoren, sprechen eventuell vermindert auf die Behandlung an.
Besondere Vorsichtsmassnahmen für den Anwender
Die Anwendung sollte mit Sorgfalt erfolgen, um eine versehentliche Selbst-Injektion zu vermeiden. Im Falle einer versehentlichen Selbst-Injektion ziehen Sie sofort einen Arzt zu Rate. Zeigen Sie dem Arzt die Packungsbeilage.
Versehentliche Spritzer auf die Haut oder in die Augen sollten mit viel Wasser ab- bzw. ausgewaschen werden.
Um eine versehentliche Selbst-Injektion zu verhindern sollen schwangere Frauen und Frauen im gebärfähigen Alter das Präparat besonders vorsichtig einsetzen und zur Verhinderung einer dermalen Exposition Wegwerfhandschuhe tragen.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber GnRH-Analoga sollten dieses Präparat nicht anwenden.
4.6 | Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) |
VetVigilance: Pharmacovigilance-Meldung erstatten
Keine bekannt.
4.7 | Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode |
Trächtigkeit und Laktation
Nicht anwenden während der gesamten Trächtigkeit.
4.8 | Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen |
Keine bekannt.
4.9 | Dosierung und Art der Anwendung |
Rind: 1.0 - 2.0 ml i.m.
- | Ovulationsstörung 2.0 ml |
(2 Stunden vor bis 2 Stunden nach der künstlichen Besamung)
- | Ovulationssynchronisation 1.0 ml |
- | Ovarialzysten 2.0 ml |
Schwein: 0.5 - 1.5 ml i.m. oder s.c.
- | Altsauen 0.5 - 1.0 ml |
- | Jungsauen 1.0 - 1.5 ml |
Die Ovulationssynchronisation zur terminorientierten Besamung im Rahmen eines Verfahrens zur Verbesserung der Gruppenhaltung basiert auf einer zeitlichen Konzentration des Ovulationsverlaufes. Unter Anwendung dieses Verfahrens wird eine Optimierung der Konzeptionsrate und Wurfleistung der Sauen erzielt.
Gonavet Veyx® wird einmalig verabreicht. Bei Altsauen beträgt die Dosierung 0,5 bis 1,0 ml (entspricht 25 - 50 µg D-Phe6-Gonadorelin). Jungsauen erhalten 1,0 - 1,5 ml (entspricht 50 - 75 µg D-Phe6-Gonadorelin). Sowohl bei Altsauen als auch bei Jungsauen stellen 50 µg die Vorzugsdosis dar.
Bei Altsauen wird die Ovulationssynchronisation folgendermassen vorgenommen:
- | gleichzeitiges Absetzen der Ferkel |
- | exakt 24 Stunden nach dem Absetzen Injektion von 750 - 1000 IE PMSG |
- | Injektion von Gonavet Veyx® im säugezeitspezifischen Abstand nach der PMSG-Gabe: |
| bei > 4wöchiger Säugezeit = 56 - 58 Stunden nach PMSG |
| bei 4wöchiger Säugezeit = etwa 72 Stunden nach PMSG |
| bei 3wöchiger Säugezeit = 78 - 80 Stunden nach PMSG |
- | terminorientierte Besamung: |
| KB1: 24 - 26 Stunden nach Gonavet Veyx®-Gabe |
| KB2: spätestens 16 Stunden nach KB1 |
| KB3: ratsam bei Altsauen mit langer Brunstdauer ca. 6 - 8 Stunden nach KB2 |
Bei geschlechtsreifen Jungsauen kann die Ovulationssynchronisation, sofern kein Anwendungsverbot für Altrenogestpräparate besteht, wie folgt durchgeführt werden:
- | orale Gabe von Altrenogestpräparaten über 15 - 18 Tage in einer Tagesdosis von 4 ml (entspr. 16 mg Altrenogest) |
- | 24 Stunden nach der letzten Altrenogest-Gabe Behandlung mit 750 - 800 IE PMSG (u. U. bis maximal 1000 IE) |
- | 78 - 80 Stunden nach der PMSG-Gabe erfolgt die Behandlung mit Gonavet Veyx® |
- | terminorientierte Besamung: |
| KB1: 24 - 26 Stunden nach Gonavet Veyx®-Gabe |
| KB2: spätestens 40 Stunden nach Gonavet Veyx®-Gabe, |
| ggf. KB3 im Abstand von 6 - 8 Stunden nach KB2 bei Jungsauen mit langer Brunstdauer. |
Pferd: 2.0 ml i.m.
4.10 | Überdosierung (Symptome, Notfallmassnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich |
Keine Angaben
Essbare Gewebe (Rind, Schwein, Pferd): | keine |
Milch (Rind, Pferd): | keine |
5 | PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN |
Pharmakotherapeutische Gruppe: Gonadotropin releasing Hormone
ATCvet-Code: QH01CA01
5.1 | Pharmakodynamische Eigenschaften |
Gonavet Veyx® enthält ein synthetisches Derivat des natürlich im Hypothalamus gebildeten und zyklusgerecht in den hypophysären Pfortaderkreislauf gelangenden Gonadotropinfreisetzungs-hormons GnRH. Gonavet Veyx® löst die gleichen neuroregulatorischen und endokrinologischen Vorgänge wie das natürliche GnRH aus. Es induziert folglich die Synthese und Freigabe der die Ovarien beeinflussenden Gonadotropine FSH und LH. Diese stimulieren die Follikelreifung, Ovulation und Gelbkörperbildung.
5.2 | Angaben zur Pharmakokinetik |
Nach subkutaner Applikation wird Gonavet Veyx® rasch resorbiert. Die Halbwertszeit von GnRH sowie der synthetischen Analoga ist sehr kurz. Sie beträgt zwischen wenigen Minuten und einer halben Stunde bei einigen synthetischen Produkten. Der Wirkstoff wird enzymatisch abgebaut. Diese Biotransformation findet im Plasma sowie ZNS, Leber und Nieren statt. Die Abbauprodukte haben keine GnRH-Wirkung. Die Ausscheidung erfolgt über die Nieren. Z.T. werden in der Leber Aminosäuren abgespalten, die vom Körper wiederverwendet werden.
Keine Angaben.
6.1 | Verzeichnis der sonstigen Bestandteile |
Chlorocresol
Natriumhydroxid
Essigsäure
Wasser für Injektionszwecke
6.2 | Wesentliche Inkompatibilitäten |
Keine bekannt.
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 24 Monate.
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 28 Tage.
6.4 | Besondere Lagerungshinweise |
Im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C). Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nach Öffnen/Anbruch nicht über 25 °C lagern.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
6.5 | Art und Beschaffenheit des Behältnisses |
Durchstechflaschen aus Glas zu 10 ml, 6 × 10 ml, 20 ml, 6 × 20 ml und 50 ml in einer Faltschachtel.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrössen in Verkehr gebracht.
6.6 | Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle |
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den geltenden Vorschriften zu entsorgen.
Provet AG
Gewerbestrasse 1
3421 Lyssach
Tel: 034 448 11 11
Fax: 034 445 20 93
Swissmedic 56066 004 20 ml
Swissmedic 56066 005 6 × 20 ml
Swissmedic 56066 006 10 ml
Swissmedic 56066 007 50 ml
Swissmedic 56066 008 6 × 10 ml
Abgabekategorie B: Abgabe auf tierärztliche Verschreibung
9 | DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / ERNEUERUNG DER ZULASSUNG |
Datum der Erstzulassung: | 27.10.2005 |
Datum der letzten Erneuerung: | 05.03.2020 |
19.05.2020
VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND / ODER DER ANWENDUNG
Nicht zutreffend.
Dieser Text ist behördlich genehmigt.
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