1ml Injektionslösung enthält:Wirkstoff:20 mg Xylazinum (ut Xylazini hydrochloridum)Sonstige Bestandteile:1 mg Methylis parahydroxybenzoas (E218)Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
Klare, farblose Lösung
Rind:Rinder sind besonders empfindlich gegenüber Xylazin. Obwohl Rinder normalerweise nach geringeren Dosierungen stehen bleiben, legen sich einige Tiere auch nieder, Nach Verabreichung der höchsten empfohlenen Dosierung legen sich die meisten Tiere hin und einige Tiere verfallen in laterale Seitenlage. Um gelegentlich auftretende Tympanie bei liegenden Rindern zu vermeiden, sollten diese in Sternallage gehalten werden. Zur Vermeidung von Futter- oder Speichelaspiration sind Kopf und Hals tief zu lagern.Nach Injektion von Xylazin kann die Vormagenmotorik sistieren, was zu Aufgasung führen kann. Eine mehrstündige Nahrungs- und Wasserkarenz vor Anwendung von Xylazin wird empfohlen. Bei Rindern bleibt die Fähigkeit zum Wiederkauen, Husten und Schlucken erhalten, wird aber während der Sedation vermindert. Deswegen sollten Rinder in der Erholungsphase engmaschig überwacht und in sternaler Lage gehalten werden. Pferd:Die Dosierung sollte so niedrig wie möglich gehalten werden.Xylazin hemmt die normale Darmmotorik. Deshalb sollte Xylazin nur dann bei Kolik eingesetzt werden, wenn diese nicht auf Analgetika anspricht. Die Verwendung von Xylazin sollte bei Pferden mit Funktionsstörungen des Blinddarms vermieden werden. Pferde sollten 12 Stunden vor einer Kurz- oder Inhalationsnarkose mit Ablegen gefastet werden. Da sich Pferde nach Xylazingabe nur widerstrebend bewegen, sollte die Verabreichung wenn möglich am Ort der Untersuchung/Behandlung stattfinden. Xylazin bewirkt Ataxien unterschiedlichen Grades. Deshalb ist Xylazin beim Pferd bei Manipulationen an den unteren Extremitäten oder Kastrationen im Stehen mit Vorsicht zu verwenden. Vorsicht bei an Hufrehe erkrankten Pferden. Pferde mit Erkrankungen der Atemwege können eine lebensbedrohende Atemnot entwickeln. Hund, Katze:Xylazin löst häufig Erbrechen innerhalb von 3-5 Minuten nach der Applikation aus. Es wird empfohlen, Hunde und Katzen 12 Stunden vor der Operation fasten zu lassen; Trinkwasser kann während dieser Zeit unbegrenzt angeboten werden.Xylazin hemmt die normale Darmmotorik. Daher ist die Sedation mit Xylazin bei einer radiologischen Untersuchung des oberen Verdauungstraktes nicht anzuraten, da es eine Aufgasung des Magen-Darmtraktes unterstützt und eine Interpretation der Befunde erschwert. Brachycephale Rassen mit Erkrankungen oder Fehlfunktionen der Atemwege können lebensbedrohende Atemnot entwickeln. Eine Prämedikation mit Atropin kann die Speichelbildung und die Bradykardie bei Hunden und Katzen verringern.
Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung bei TierenDie Tiere sollten in einer ruhigen Umgebung gehalten werden, da sie auf externe Stimuli reagieren können.Intraarterielle Injektionen sind zu vermeiden. Ältere und kranke sowie vor der Behandlung starker körperlicher Anstrengung ausgesetzte Tiere reagieren empfindlicher auf Xylazin, wohingegen nervöse oder stark erregte Tiere eine etwas höhere Dosierung benötigen. Die Kombination mit morphinartigen Analgetika verstärkt die Wirkung von Xylazin. Xylazin sollte bei dehydrierten Tieren nur vorsichtig verwendet werden. Die empfohlene Dosis sollte nicht überschritten werden. Nach Anwendung von Xylazin sollten die Tiere bis zur Ausprägung des gewünschten Effekts an einem ruhigen Ort gehalten werden. Die Tiere sollten bei einer Umgebungstemperatur von über 25°C gekühlt werden und bei niedrigeren Temperaturen gewärmt werden. Bei schmerzhaften Eingriffen soll Xylazin immer in Kombination mit Lokalanästhetika oder einer Allgemeinanästhesie verwendet werden. Behandelte Tiere sollen während der Erholungsphase an einen ruhigen Ort mit mässiger Temperatur verbracht werden. Vor lauten Geräuschen, Störung durch Berührung, Unterkühlung oder Sonneneinstrahlung sind sie zu schützen. Sie sollten bis zum vollständigen Nachlassen der Wirkung einzeln gehalten und sorgfältig überwacht werden (z.B. Überprüfung der Atem- und Herz-/Kreislauffunktion auch in der postoperativen Phase). Zur Anwendung bei Jungtieren siehe Abschnitt 4.3. Die Anwendung von Xylazin bei Jungtieren unter dieser Altersgrenze soll nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen. Besondere Vorsichtsmassnahmen für den AnwenderBei versehentlicher Selbstinjektion oder Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. Verzichten Sie angesichts der Möglichkeit einer Sedierung und Blutdruckveränderung auf das Steuern eines Fahrzeugs.Vermeiden sie Haut-, Augen- oder Schleimhautkontakt. Waschen sie Hautbereiche, die mit dem Arzneimittel in Berührung gekommen sind, unverzüglich nach Kontakt mit reichlich Wasser ab. Ziehen sie kontaminierte Kleidungsstücke, die unmittelbar der Haut aufliegen, aus. Sollte das Arzneimittel versehentlich in die Augen gelangen, spülen Sie sie mit reichlich klarem Wasser aus. Sollten Symptome auftreten, wenden Sie sich an einen Arzt. Bei schwangeren Frauen kann eine versehentliche Selbstinjektion Gebärmutterkontraktionen und fetale Blutdrucksenkung zur Folge haben, sodass hier besondere Vorsicht geboten ist. Hinweis für Ärzte:Bei Xylazin handelt es sich um einen α2-Adrenozeptoragonisten. Symptome einer Resorption sind u.a. dosisabhängige Sedierung, Atemdepression, Bradykardie, Hypotonie, trockener Mund und Hyperglykämie. Auch von ventrikulären Arrhythmien wurde berichtet. Respiratorische und hämodynamische Symptome sollten symptomatisch behandelt werden.
Generell können die für α2-Adrenozeptoragonisten typischen Nebenwirkungen wie Bradykardie, reversible Arrhythmien und Hypotension auftreten. Auswirkungen auf die Thermoregulation können auftreten. Diese kann sich abhängig von der Umgebungstemperatur in erhöhter oder erniedrigter Körpertemperatur zeigen. Atemdepression und/oder Atemstillstand können auftreten. Nach Inverkehrbringen wurde in Einzelfällen über Tachypnoe, Dyspnoe und Lungenödem berichtet. RindBeim Rind kann Xylazin eine vorzeitige Geburt einleiten und das Einnisten der Eizelle vermindern.Rinder, die hohe Dosierungen von Xylazin erhalten haben, können manchmal über bis zu 24h Durchfälle zeigen. Weitere Nebenwirkungen sind Atemgeräusche, starke Speichelbildung, Hemmung der Pansenmotilität, Zungenlähmung, Wiederkäuen, Pansentympanie, Nasengeräusche, Hypothermie, Bradykardie, vermehrtes Harnen, reversibler Penisvorfall. Bei Rindern sind die Nebenwirkungen im Allgemeinen nach intramuskulärer Verabreichung ausgeprägter als nach intravenöser Verabreichung. PferdSchwitzen ist häufig ein Zeichen für das Nachlassen der Sedation.Ausgeprägte Bradykardie und eine verminderte Atmung werden vor allem bei Pferden berichtet. Nach einer Verabreichung an Pferde wird meist vorübergehend ein Ansteigen, gefolgt von einem Abfall des Blutdrucks beobachtet. Vermehrter Harnsabsatz wird berichtet. Muskelzittern und Bewegungen nach akustischen oder körperlichen Stimuli sind möglich. Selten werden heftige Reaktionen beim Pferd nach Anwendung von Xylazin berichtet. Ataxie und reversibler Penisvorfall können auftreten. In sehr seltenen Fällen können Pferde nach Verabreichung von Xylazin milde Koliksymptome zeigen, da die Darmmotilität vorübergehend herabgesetzt werden kann. Vorbeugend sollten Pferde kein Futter erhalten, bis die Sedation komplett abgeklungen ist. Hund, KatzeWährend des Einsetzens der sedativen Wirkung von Xylazin zeigen Hunde und Katzen häufig Erbrechen, vor allem wenn sie kurz zuvor gefüttert worden sind.Nach einer Injektion von Xylazin können die Tiere eine starke Speichelbildung zeigen. Andere Nebenwirkungen bei Hunden und Katzen sind: Muskelzittern, Bradykardie mit AV-Block, Hypotension, Atemdepression, durch laute Umgebungsgeräusche stimulierte Bewegungen, Hyperglykämie und verstärktes Harnabsetzen bei Katzen. Bei Katzen bewirkt Xylazin Uteruskontraktionen und kann eine vorzeitige Geburt auslösen. In seltenen Fällen wurde bei empfindlichen Hunderassen mit grossem Brustkorb (Dogge, Irischer Setter) von Aufblähungen berichtet. In anästhesierten Tieren kommen in sehr seltenen Fällen vor allem während und nach der Erholungsphase Kreislauf- und Atemstörungen (Herzstillstand, Atemnot, verlangsamte Atemfrequenz, Lungenödem, Hypotension) und neurologische Anzeichen (Krämpfe, Schwäche, Erkrankungen der Papillen, Muskelzittern) vor. Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermassen definiert:
Insbesondere bei Rindern und Katzen soll Xylazin nicht in den späteren Stadien der Trächtigkeit, ausser bei der Geburt selbst, angewendet werden, da Xylazin Uteruskontraktionen und somit vorzeitige Wehen auslösen kann. Nicht bei Rindern anwenden, die Embryonen transplantiert bekommen, da der erhöhte Uterustonus die Chancen einer Implantation verringern kann.
Die gleichzeitige Gabe von bestimmten potenzierten Sulfonamiden und α2-Adrenozeptoragonisten kann kardiale Arrhythmien mit letalem Ausgang erzeugen. Obwohl solche Wirkungen mit diesem Tierarzneimittel nicht berichtet worden sind, wird empfohlen, keine Trimethoprim/Sulfonamid enthaltenden Arzneimittel intravenös bei mit Xylazin sedierten Pferden anzuwenden.
Rind: intravenös, intramuskulär Pferd: langsam intravenös Hund: intravenös, intramuskulär Katze: intravenös, intramuskulär Rind:
Bei i.v.-Anwendung von Xylazin reduziert sich die für i.m.-Applikation empfohlene Dosis entsprechend der individuellen Reaktion des Tieres auf ½ bis 1⁄3. Der Wirkungseintritt wird durch die i.v.-Applikation beschleunigt, wogegen die Wirkungsdauer normalerweise verkürzt wird. Wir empfehlen, Xylazin Streuli ad us. vet. sehr langsam intravenös zu injizieren. Falls notwendig, lässt sich die Wirkung von Xylazin Streuli ad us. vet. durch eine zweite Applikation vertiefen und/oder verlängern. Die verabreichte Gesamtdosis sollte die Dosis IV jedoch nicht übersteigen. Pferd:Einmalige Verabreichung von 3 - 5 ml / 100kg KGW langsam i.v. (0.6 - 1.0 mg Xylazin /kg KGW).Erreicht wird eine dosisabhängige, leichte bis starke Sedation mit individuell unterschiedlich ausgeprägter Analgesie und Muskelrelaxation. Die i.v.-Applikation führt beim Pferd zu einer starken Absenkung der Herzfrequenz mit atrioventrikulären Blöcken. Es wird deshalb die Prämedikation mit 3 - 5 mg Atropinsulfat pro 100 kg empfohlen. Die Dosis von 5 mg/kg KGW darf nicht überschritten werden. Für schmerzhafte Eingriffe beim Pferd muss Xylazin Streuli in Kombination mit anderen Präparaten angewendet werden. Die Prinzipien der Anästhesiologie sind hierbei zu beachten. Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Präparaten:
HundEinmalige Verabreichung 0.5 - 1.5 ml / 10 kg KGW (1 - 3 mg / kg KGW), i.m. oder i.v.Dosisabhängige, leichte bis starke Sedation und Muskelrelaxation sowie individuell unterschiedlich ausgeprägte Analgesie von 30 - 120 Min. Dauer. Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Präparaten:
KatzeEinmalige Verabreichung von 0.1 - 0.2 ml / kg KGW (2 - 4 mg / kg KGW), i.m. oder i.v.Dosisabhängige, leichte bis starke Sedation und Muskelrelaxation sowie individuell unterschiedlich ausgeprägte Analgesie von 30 - 120 Min. Dauer. Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Präparaten:
Zur Behandlung der atemdepressiven Effekte von Xylazin wird eine mechanische Atemunterstützung mit oder ohne Atemstimulans (z.B. Doxapram) empfohlen. Bei Rinder können lebensbedrohende Wirkungen (Atem- und Kreislaufversagen) nach intramuskulären Dosierungen von über 0.5mg/kg Körpergewicht auftreten. Die Einhaltung einer genauen Dosierung ist somit erforderlich. Es liegen Publikationen über nachfolgende Antidots vor: Zentrale Analeptika:
Rind, PferdEssbare Gewebe: 24 StundenMilch: Keine
ATCvet-Code: QN05CM92
Die analgetischen und muskelrelaxierenden Eigenschaften von Xylazin sind stark speziesabhängig. Eine ausreichende Analgesie kann in der Regel nur in Kombination mit anderen Arzneimitteln erreicht werden. Bei vielen Tierarten kommt es nach Verabreichung von Xylazin zuerst zu einer kurzzeitigen arteriellen Blutdruckerhöhung, gefolgt von länger andauernder Hypotension und Bradykardie. Diese gegenläufigen Wirkungen auf den arteriellen Blutdruck hängen mit den α2- und α1-adrenergen Wirkungen von Xylazin zusammen. Daneben wurde die Beeinflussung verschiedener endokriner Wirkungen durch Xylazin beschrieben: die Hemmung der Insulin-Ausschüttung (bedingt durch die α2-Rezeptoren in den β-Zellen der Pankreas) und die Verminderung der ADH-Produktion (Polyurie).
Xylazin ist eine hoch fettlösliche organische Base und verteilt sich schnell und ausgiebig im Gewebe (Distributionsvolumen 1.9 - 2.7). Wenige Minuten nach intravenöser Verabreichung wird Xylazin in hohen Konzentrationen in Niere, Leber, Gehirn, Hypophyse und Zwerchfell gefunden. Dieses zeigt einen schnellen Übergang aus dem Blut in die Gewebe. Die intramuskuläre Bioverfügbarkeit ist nicht vollständig und variiert von 52 - 90 % beim Hund bis 40 - 48 % beim Pferd. Xylazin wird weitgehend metabolisiert und schnell ausgeschieden (± 70 % über den Harn, ca. 30 % über den Darm). Die rasche Elimination von Xylazin erfolgt wahrscheinlich eher durch die weitgehende Metabolisierung als durch die schnelle renale Ausscheidung von unverändertem Xylazin.
Acidum hydrochloridum Aqua ad injectabilia
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 28 Tage Das Präparat darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrössen in Verkehr gebracht.
Bahnhofstrasse 7 8730 Uznach Telefon: +41 (0)55 285 90 70 E-Mail: info@streuli-tiergesundheit.ch
Swissmedic 53815 022 20 mg/ml 100 ml Swissmedic 53815 030 20 mg/ml 50 ml Abgabekategorie B: Abgabe auf tierärztliche Verschreibung
VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND / ODER DER ANWENDUNGNicht zutreffend.Dieser Text ist behördlich genehmigt.
|