Panacur® Boli 250 ad us. vet., Bolus für Schafe |
Kompendium der Tierarzneimittel der Schweiz |
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1 | BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS |
Panacur® Boli 250 ad us. vet., Bolus für Schafe
2 | QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG |
1 Bolus enthält:
Wirkstoff:
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
Intraruminales System (Bolus) mit kontinuierlicher Freigabe in Form einer weissen länglichen Tablette beidseitig gekerbt.
Schafe
4.2 | Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en) |
Befall von Schafen mit Magen-Darm-Nematoden, Lungenwürmern und Bandwürmern wie:
Haemonchus spp., Ostertagia spp., Trichostrongylus spp., Cooperia spp., Nematodirus spp., Oesophagostomum spp., Chabertia spp., Bunostomum spp., Gaigeria pachyscelis, Trichuris spp., Strongyloides spp., Dictyocaulus filaria, Moniezia spp.
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem sonstigen Bestandteil.
4.4 | Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart |
Zu häufige, wiederholte Gaben von Anthelmintika der gleichen Wirkstoff-Klasse über längere Zeit sowie Unterdosierung können die Resistenzentwicklung von Helminthen fördern. Klinische Fälle mit Verdacht auf resistente Helminthen sind mit geeigneten Tests abzuklären. Falls die Testergebnisse einen Hinweis auf resistente Helminthen ergeben, ist die Wirkstoffklasse zu wechseln und ein Wirkstoff mit einem anderen Wirkmechanismus zu wählen.
4.5 | Besondere Warnhinweise für die Anwendung |
Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung bei Tieren
Keine Angaben.
Besondere Vorsichtsmassnahmen für den Anwender
Keine Angaben.
4.6 | Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) |
VetVigilance: Pharmacovigilance-Meldung erstatten
Keine bekannt.
4.7 | Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode |
Die Verabreichung von Panacur® Boli an Mutterschafe kann in jedem Stadium der Trächtigkeit oder Laktation erfolgen.
4.8 | Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen |
Eine gleichzeitige Anwendung mit Präparaten zur Leberegelbekämpfung ist wegen der Möglichkeit von Unverträglichkeitserscheinungen zu vermeiden.
4.9 | Dosierung und Art der Anwendung |
Zur oralen Verabreichung.
| Befall mit |
Körpergewicht (KGW) | Magen-Darm- und Lungenwürmern Richtdosis: 5 mg Fenbendazol/kg KGW | Bandwürmern Richtdosis: 10 mg Fenbendazol/kg KGW |
25 kg 50 kg 75 kg | ½ Bolus 1 Bolus 1½ Boli | 1 Bolus 2 Boli 3 Boli |
Es empfiehlt sich, Panacur® Boli 250 mit einem Pilleneingeber zu verabreichen. Es ist darauf zu achten, dass die Boli abgeschluckt werden. Diätmassnahmen vor oder nach der Behandlung sind nicht erforderlich. Nach Neuinfektionen ist die Behandlung zu wiederholen.
4.10 | Überdosierung (Symptome, Notfallmassnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich |
Aufgrund der guten Verträglichkeit von Fenbendazol sind keine Notfallmassnahmen erforderlich.
Leber: | 21 Tage |
Übrige essbare Gewebe: | 14 Tage |
Milch: | 6 Tage |
5 | PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN |
Pharmakotherapeutische Gruppe: Breitbandanthelminithikum der Benzimidazolcarbamatgruppe, Fenbendazol
ATCvet-Code: QP52AC13
5.1 | Pharmakodynamische Eigenschaften |
Der grundlegende Mechanismus der anthelminthischen Wirkung von Fenbendazol ist eine Hemmung der Polymerisation von Tubulin zu Mikrotubuli. Dadurch werden wichtige strukturelle Eigenschaften der Helminthenzelle beeinträchtigt, wie die Ausbildung des Zytoskeletts, die Spindelbildung bei der Mitose sowie Aufnahme und intrazellulärer Transport von Nährstoffen und Stoffwechselsubstraten. Als Folge kommt es zu einer Erschöpfung der Energiereserven mit nachfolgendem Absterben des Parasiten und seiner Expulsion nach 2 - 3 Tagen.
Fenbendazol besitzt eine ovizide Wirkung, die nach ca. 8 Stunden infolge einer Störung der Spindelbildung und des Metabolismus während der Embryogenese eintritt. Fenbendazol ist hochwirksam gegen adulte und immature Magen-Darm-Nematoden und Lungenwürmer, sowie gegen inhibierte und histotrope Larvenstadien. Darüber hinaus zeigt Fenbendazol eine gute Wirksamkeit gegen verschiedene Bandwurmarten.
5.2 | Angaben zur Pharmakokinetik |
Fenbendazol wird nach oraler Applikation zum Teil resorbiert und dann zu einem erheblichen Teil in der Leber metabolisiert. Die Resorption erfolgt bei Tieren mit einhöhligem Magen schneller als bei Wiederkäuern. Als Hauptmetaboliten werden ein Sulfoxid und ein Sulfon-Metabolit gebildet.
Die Halbwertzeit von Fenbendazol im Serum beträgt nach oraler Applikation der empfohlenen Dosis speziesabhängig zwischen 10 und 33 Stunden. Fenbendazol und seine Metaboliten verteilen sich im Gesamtorganismus, wobei hohe Konzentrationen in der Leber erreicht werden. Die Ausscheidung von unverändertem und metabolisiertem Fenbendazol erfolgt überwiegend (> 90 %) über den Kot, zu geringem Teil auch über den Urin und die Milch.
Keine Angaben.
6.1 | Verzeichnis der sonstigen Bestandteile |
Lactose Monohydrat
Maisstärke
hochdisperses Siliziumdioxid
Hydroxyethylcellulose
Natriumamylopektinglykolat
Magnesiumstearat
6.2 | Wesentliche Inkompatibilitäten |
Keine bekannt.
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 36 Monate
6.4 | Besondere Lagerungshinweise |
Bei Raumtemperatur lagern (15°C - 25°C).
6.5 | Art und Beschaffenheit des Behältnisses |
Aluminiumüberzogene Blisterfolien mit 10 Boli
Packungsgrösse:
Schachtel mit 50 Boli
6.6 | Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle |
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den geltenden Vorschriften zu entsorgen.
MSD Animal Health GmbH
Werftestrasse 4, 6005 Luzern
Swissmedic 41039 028 50 Boli
Abgabekategorie B: Abgabe auf tierärztliche Verschreibung
9 | DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / ERNEUERUNG DER ZULASSUNG |
Datum der Erstzulassung: | 17.01.1978 |
Datum der letzten Erneuerung: | 20.11.2020 |
29.01.2021
VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND / ODER DER ANWENDUNG
Nicht zutreffend.
Dieser Text ist behördlich genehmigt.
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